(SCHWEINE) GRIPPE – IMPFUNG

16. October 2009

Immer mehr wissenschaftliche Kritiker stellen die Wirkung der jährlichen Influenza-Impfung in Frage. So zum Beispiel zeigen die Ergebnisse mehreren Studien, dass die behauptete Senkung der Sterberate der Influenza infizierten wissenschaftlich nicht nachgewiesen werden konnte. (NN: Arzneitelegramm.2008;39-10:101-2). In einer Studie von Rivetti gehen in der Gruppe der älteren Menschen, bei denen die Impfung besonders agressiv empfohlen wird, trotz zunehmender Impfhäufigkeit weder grippebedingte Erkrankungen noch die Sterblichkeit zurück (Rivetti D: Vaccines for preventing influenza in the elderly. Cochrane data Rev 2006;19,3). Darüber hinaus wurde festgestellt, dass weit über 90 Prozent der angeblich tödlich verlaufenden Grippe Erkrankungen durch Bakterien (Pneumokokken) und nicht durch die Viren verursacht wird (Morens DM: Predominant role of bacterial pneumonia as a cause of death in patients with influenza: implications for pandemic influenza preparedness. J Infection 2008;198,962).

Trotz solcher Feststellungen geht die Angstkampagne weiter – aus welchen Gründen auch immer. Auch die in aller Munde befindliche Schweinegrippe kann man derzeit gelassen sehen. Das Problem der Schweinegrippe liegt eher in ihrer leichten Übertragbarkeit als in ihrem gefährlichen Verlauf. Sogar nach offiziellen Aussagen verläuft sie leichter als eine andere Grippe. Die umfassenden Impfmaßnahmen, die nun in Gang gesetzt werden, obwohl die dazu verwendeten Impfstoffe nur mangelhaft geprüft sind und kaum verlässliche Aussagen über deren Wirkungen möglich sind, scheinen mehr von verschiedenen wirtschaftlichen Interessen bestimmt zu sein. Heute verfügbare antivirale Grippemittel wie Tamiflu oder Relenza beschränken ihre Wirkung darauf, bei Grippe die Dauer des Fiebers lediglich um ca. einen Tag abzukürzen!

DAS ERSCHEINUNGSBILD DER GRIPPE

Das Erscheinungsbild der Grippe wandelt sich: hohes Fieber und akute Entzündungen der Atemwege werden heute seltener. Im Vordergrund treten zur Zeit schleichende, langwierige Verläufe mit mäßigem oder fehlendem Fieber, Abgeschlagenheit und Müdigkeit, Kopf- und Gliederschmerzen, einem oft lange anhaltenden Husten und Verdauungsunregelmäßigkeiten. Typisch ist ein Rückfall mit dann oft lange anhaltender Müdigkeit und Erschöpfung, wenn die Patienten anfangs nur kurz behandelt wurden und zu rasch in den Alltag zurückkehren. Lang anhaltende Schwächezustände und Anfälligkeit, manchmal sogar ein chronisches Müdigkeitssyndrom sind die Folgen.

VORBEUGENDE MASSNAHMEN MIT KOMPLEMENTÄRMEDIZIN

1. Aromatherapie: Mit eterischen Ölen: 2-3 Tr. Thymianöl + 3 Tr. Lavendel + 2 Tr. Zitrone + Tr. Angelica Für die Duftlampe oder als Badezusatz (mit Milch oder Sahne aufbereitet)

2. Phytotherapie: Cystus 052 Infektblocker® – apothekenpflichtige Lutschtabletten; Pflanzliche Extrakt einer Zistrosen-Unterart ist in der Lage, Viren physikalisch am Eindringen in die Schleimhautzellen der oberen Atemwege zu hindern (Erhardt C, Antiviral Res. 2007;76,38-46

3. Antroposophie: Meteoreisen Globuli velati (WALA) Wenn sich ein grippaler Infekt anzukündigen beginnt kann v.a. die Injection (Meteoreisen Inject) die Erkrankung doch noch abwenden oder zumindest deutlich wahrnehmbar mildern (M Sommer, Anthroposophische Heilmittelkompositionen: Grippebehandlung, Naturheilpraxis 03/2008).

4. Homöopathie: (entsprechend den Grundsätzen der Homöopathie gibt es keine allgemein wirksame „Grippearznei, sondern das verschriebene Mittel hängt von den jeweiligen individuellen Beschwerden des Patienten ab. In einer Epidemie zeigen sich jedoch meistens 2 bis 3 Arzneien als besonders wirksam und auch die Anwendung s.g. unspezifischer Grippemittel wird von vielen Homöopathen erfolgreich angewendet) Influenzinum: unspezifisches Grippemittel, auch zur Vorbeugung wenn Angehörige erkrankt sind. Als Zwischenmittel bei Grippe. Einmalige Gabe (5 Globuli) genügt meistens. Oscillococcinum: als Vorbeugung bei Erkrankten in der Umgebung (einmalige Gabe) oder zu beginn einer grippe (3-4x alle 2 Stunden). Grippe mit Augen- und Nasenkatarrh, Ohrenschmerzen, Husten. Berstende Kopfschmerzen und häufig auch mit Magen-Darmbeschwerden. Fieber, Schwäche, Blässe. Wenn eine grippe „stecken bleibt“ und sich nicht weiterentwickelt.

Pflanze des Monats: Nachtkerze (Oenothera biennis)

25. August 2009

Die zweijährige Nachtkerze wächst an Sandböschungen und Wegrändern. Sie blüht ein paar Stunden in der abendlichen Dämmerung und verstreut dabei einen angenehmen Duft nach Wein.

Allgemein

Die Therapie mit Nachtkerzenöl ist eine gut bekannte und dokumentierte alternative Methode zu den „klassischen“ schulmedizinischen Therapien (z.B. Kortikoide).

Wirkung

Die in dem Öl enthaltenen mehrfach ungesättigten Fettsäuren nehmen gezielt Einfluss auf das Entzündungsgeschehen

Haut

Die Anwendung des Öls bei entzündlichen Hauterkrankungen ist traditioneller Natur und wird durch neuere Forschungsergebnisse bestätigt. Die besondere Zusammensetzung der Fettsäuren im Nachtkerzenöl mit ihrem hohen Anteil an mehrfach ungesättigten Fettsäuren macht die positive Wirkung des Öls aus.

Beim atopischen Patienten ist oftmals der Defekt eines Enzyms, welches die Umwandlung der Linolensäure in die gamma-Linolensäure vollzieht, eine Ursache (neben anderen) für die Erkrankung. Der daraus resultierende Mangel an dieser wichtigen Fettsäure wird zur Ursache für eine Störung in der Immunreaktion und führt zu einer Entzündungsneigung der Haut, die schon auf eigentlich harmlose Reize, wie Waschmittel, Pollen, Tierhaare, Hausstaub o.ä. empfindlich reagiert. Dieser Zusammenhang erklärt auch das häufig kombinierte Vorkommen von atypischer Dermatitis und anderen Allergien oder chronischen Entzündungen der Atemwege, wie zum Beispiel allergischem Asthma.

Das Nachtkerzenöl wirkt hier durch seine besondere Kombination essentieller Fettsäuren. Hochdosiertes Nachtkerzenöl enthält einen großen Anteil an gamma-Linolensäure und stellt diese durch seine spezielle Zusammensetzung dem Körper besonders gut zur Verfügung. Diese Zufuhr gleicht den vorherrschenden Mangel aus, und korrigiert somit auch die gestörte Entzündungsregulation.

Bei einer Behandlung mit Nachtkerzenöl sind praktisch keine schwerwiegenden Nebenwirkungen zu erwarten. Dadurch ist das Öl auch gerade für eine risikoarme Anwendung bei Kindern und Kleinkindern, die besonders häufig von Neurodermitis („Milchschorf“) betroffen sind, geeignet.

Wie funktioniert die Therapie?

Über die Nahrung nimmt der Mensch seinen täglichen Bedarf an Nährstoffen auf. Unter diesen befinden sich auch die wichtigen ungesättigten Fettsäuren, die für viele Körperfunktionen unersetzlich sind. So zum Beispiel auch Linolensäure, die vom Körper nach Bedarf in gamma-Linolensäure umgewandelt wird. Gamma-Linolensäure spielt eine entscheidende Rolle im Entzündungsgeschehen, denn sie wird von Enzymen in verschiedene Botenstoffe für die Regulation von Entzündungen und Immunreaktionen umgewandelt.

Literatur: Bruno Vonarburg Homöotanik. Farbiger Arzneipflanzenführer der klassischen Homöopathie, Band 2: Blütenreicher Sommer; 2., unveränderte Auflage; Haug Verlag 2005; ISBN 3-8304-7226-9