Pflanze des Monats: Nachtkerze (Oenothera biennis)

Die zweijährige Nachtkerze wächst an Sandböschungen und Wegrändern. Sie blüht ein paar Stunden in der abendlichen Dämmerung und verstreut dabei einen angenehmen Duft nach Wein.

Allgemein

Die Therapie mit Nachtkerzenöl ist eine gut bekannte und dokumentierte alternative Methode zu den „klassischen“ schulmedizinischen Therapien (z.B. Kortikoide).

Wirkung

Die in dem Öl enthaltenen mehrfach ungesättigten Fettsäuren nehmen gezielt Einfluss auf das Entzündungsgeschehen

Haut

Die Anwendung des Öls bei entzündlichen Hauterkrankungen ist traditioneller Natur und wird durch neuere Forschungsergebnisse bestätigt. Die besondere Zusammensetzung der Fettsäuren im Nachtkerzenöl mit ihrem hohen Anteil an mehrfach ungesättigten Fettsäuren macht die positive Wirkung des Öls aus.

Beim atopischen Patienten ist oftmals der Defekt eines Enzyms, welches die Umwandlung der Linolensäure in die gamma-Linolensäure vollzieht, eine Ursache (neben anderen) für die Erkrankung. Der daraus resultierende Mangel an dieser wichtigen Fettsäure wird zur Ursache für eine Störung in der Immunreaktion und führt zu einer Entzündungsneigung der Haut, die schon auf eigentlich harmlose Reize, wie Waschmittel, Pollen, Tierhaare, Hausstaub o.ä. empfindlich reagiert. Dieser Zusammenhang erklärt auch das häufig kombinierte Vorkommen von atypischer Dermatitis und anderen Allergien oder chronischen Entzündungen der Atemwege, wie zum Beispiel allergischem Asthma.

Das Nachtkerzenöl wirkt hier durch seine besondere Kombination essentieller Fettsäuren. Hochdosiertes Nachtkerzenöl enthält einen großen Anteil an gamma-Linolensäure und stellt diese durch seine spezielle Zusammensetzung dem Körper besonders gut zur Verfügung. Diese Zufuhr gleicht den vorherrschenden Mangel aus, und korrigiert somit auch die gestörte Entzündungsregulation.

Bei einer Behandlung mit Nachtkerzenöl sind praktisch keine schwerwiegenden Nebenwirkungen zu erwarten. Dadurch ist das Öl auch gerade für eine risikoarme Anwendung bei Kindern und Kleinkindern, die besonders häufig von Neurodermitis („Milchschorf“) betroffen sind, geeignet.

Wie funktioniert die Therapie?

Über die Nahrung nimmt der Mensch seinen täglichen Bedarf an Nährstoffen auf. Unter diesen befinden sich auch die wichtigen ungesättigten Fettsäuren, die für viele Körperfunktionen unersetzlich sind. So zum Beispiel auch Linolensäure, die vom Körper nach Bedarf in gamma-Linolensäure umgewandelt wird. Gamma-Linolensäure spielt eine entscheidende Rolle im Entzündungsgeschehen, denn sie wird von Enzymen in verschiedene Botenstoffe für die Regulation von Entzündungen und Immunreaktionen umgewandelt.

Literatur: Bruno Vonarburg Homöotanik. Farbiger Arzneipflanzenführer der klassischen Homöopathie, Band 2: Blütenreicher Sommer; 2., unveränderte Auflage; Haug Verlag 2005; ISBN 3-8304-7226-9